Luft und Luftbewegung wird als gestaltgebende Thematik im Fassadenentwurf für den Windtower in der Ecocity in Hamburg-Harburg aufgegriffen. So setzt die Fassade unterschiedliche Assoziationen frei, nicht nur in Verbindung zum Ort, sondern auch zum Begriff „Wind“ im Namen des Gebäudes: von der Kräuselung der Wasseroberfläche im Hafenbecken durch den Wind bis hin zum Federkleid eines Vogels, der durch die Lüfte segelt.
Eingebettet im denkmalgeschützten Bestand des ehemalige Werksgeländes der New-York Hamburg Gummi-Waaren Compagnie AG, ist der Windtower einerseits Kraftwerk und andererseits „bewohnbare“ Struktur und damit ein Hybrid mit stark divergierenden Bezugsmaßstäben. Auf der einen Seite des Maßstabsspektrums streckt sich der Windtower ca. 65 Meter in die Höhe und öffnet sich großmaßstäblich und fern-wirkend nach Westen um die Kraft des Winds zu nutzen. Auf der anderen Seite soll der Windtower dem Maßstab des Menschen – als Passant, Besucher, Bürobenutzer und Hotelgast – gerecht werden.
Die vorgeschlagene Fassade arbeitet beide Maßstäblichkeiten heraus. Dazu wird zum einen die vorgegebene facettierte Baukörpergeometrie durch die Verwendung eines ebenfalls facettierten und variierten Fassadenelements als einheitliches Ganzes gestärkt. Andererseits reflektiert die Größe des Elements die Geschossigkeit und Raumaufteilung. Es entspricht so dem menschlichen Maßstab und wird dem des denkmalgeschützten Bestandsensembles aus bis zu viergeschossigen Gebäuden gerecht. Das Fassadengrundelement besteht aus einem diagonal geteilten, teilweise gekippten Feld; in der Reihung entsteht ein Faltwerk, welches die vorgegebene winklige Baukörpergeometrie aufnimmt.
Internationaler Fassadenwettbewerb (2011): 3. Preis
Auftraggeber: Ecocity Hamburg-Harburg GmbH & Co. KG
Programm: Hotel und Büros
Team: Sabine Müller, Andreas Quednau, Robert Gorny, Kirk Weisgerber, Anna Kostreva
In Zusammenarbeit mit: Happod Ingenieurbüro GmbH
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