Stadthäuser Jenfelder Au – Hamburg

Im Rahmen des Masterplans Jenfelder Au von West 8 für die Lettow-Vorbeckkaserne in Hamburg wurden vier Stadthaustypen entwickelt, die mit ihren Ziegelfassaden den Vorgaben des Masterplans und mit ihren kompakten aber flexiblen Grundrissaufteilungen den strengen Kriterien der Förderrichtlinien für selbstgenutztes Wohneigentum folgen.

MAISONETTE-TYPEN
Die Wohnfläche für selbstgenutztes gefördertes Wohneigentum mit zwei Wohnungen darf insgesamt 200 m2 betragen, dabei darf keine der Wohnungen die Wohnfläche von 130 m2 überschreiten. Diese Regel wird für das Eckhaus angewendet. Das Eckhaus ist damit ideal für eine Mehrgenerationen-Familie, bietet aber auch flexible Nutzungsmöglichkeiten für frühere oder spätere Lebensphasen. Die Wohnungen sind 130 m2 groß, mit einer 60 m2 Einliegerwohnung für Alleinstehende und Paare im Seniorenalter. Die Zweiteilung des Hauses ist in der Fassade durch unterschiedliche Profilierung der Backsteinfassade auf der Straßenseite ablesbar.
Die Variation des Typus beruht auf der Schaffung sehr kleiner Haustypen, die deutlich unter der Förderobergrenze liegen, da bei einer Ausnutzung der Förderobergrenze von 130 m2 schon der Bau einzelnen Reihenhauses (Typ 1A) möglich wäre. Das 4-geschossige Reihenhaus bietet Raum für zwei 3½ Zi. Wohnungen mit ca. 75 m2 und 90 m2 Grundfläche. Beide Wohnungen sind direkt von der Straße aus mit eigener Eingangstür zugänglich. Auch hier ist die Zweiteilung des Hauses in der Fassade ablesbar.

REIHENHAUS “2-in-1”
Das mit weißgeschlemmtem Backstein verblendete 3-geschossige Reihenhaus bietet durch die klare Gliederung große Flexibilität zur Anpassung an die sich verändernden Bedürfnisse während unterschiedlicher Lebensphasen mit sich wandelnden Haushaltstrukturen. Es hat auf einer Breite von 5,50 m Außenmaß eine Grundfläche von ca. 134 qm plus Ausbaureserve.
Die Zonierung des Hauses stellt sich zur Straße als zwei eigenständige Häuser dar, ein sehr schmales und ein breites. Der Grundriss ist geprägt durch diese Zonen – einer dienenden Zone mit Er¬schließung und allen Funktionsräumen und einer nutzungsoffenen Zone, die durch leichte Trennwände den sich verändernden Bedürfnissen angepasst werden kann.

REIHENHAUS “mit Kern”
Das 3-geschossige Reihenhaus ist gekennzeichnet durch die Eingangsfassade mit plastischen Ein- und Ausstülpungen. Dadurch wird, bei 5 Metern Breite, eine kommunikative Eingangszone und Nischen in den Nordzim¬mern geschaffen. Das Haus hat eine Wohnfläche von ca. 132 qm. Der Grundriss wird durch Kerne und Treppen zoniert. Das Konzept der Kerne schafft Weitläufigkeit auf kleinem Grundriss. Die Kerne beinhalten Schränke und die Bäder, die über Oberlichter und einen Lichtschacht für das mittlere Geschoss natürlich belichtet und belüftet sind.

 

Direktbeauftragung
Auftraggeber: Freie und Hansestadt Hamburg – Bezirksamt Wandsbek / West 8, Rotterdam
Programm: geförderter Wohnungsbau
Team: Sabine Müller, Andreas Quednau, Robert Gorny, Nicola Gnes

Architektur, Projekte
01/06/2011